Diese Reise führt in Vulcanus‘ Reich, zu Leuten und in Landschaften, die mit Vulkanen als gefährliche Nachbarn haben leben lernen müssen. Sie beginnt am Golf von Neapel, an einer besonders dünnen Stelle der Erdkruste, bei den Phlegräischen Feldern. Wie ein Brustkorb sich beim Atmen hebt und senkt, so sorgen hier die aufsteigenden Magmaströme im Untergrund für meterhohe Hebungen und Senkungen. Dort, wo weiter südlich das Magma den Durchschlag durch die Erdkruste immer wieder schaffte, erhebt sich heute der Vesuv, einer der berühmtesten Vulkane der Welt, gerade auch durch den Ausbruch 79 n. Chr. Durch die Ausgrabungen der verschütteten Vesuv-Städte wurde ein eigenes Kapitel Archäologiegeschichte geschrieben. Die Äolischen Inseln sind Vulkane im Meer. Stromboli im Dauerausbruch begriffen, die anderen durch Verkrustung inaktiv. Hier findet man eine landschaftlich wundersame Verbindung aus Bergen und der Weite des Meeres. Der Gürtel von Vulkanen erstreckt sich bis Ostsizilien, wo der höchste der Vulkane Italiens, seine Majestät Ätna, alles dominiert. An seinem Fuße liegen einige der schönsten Orte und Landschaften Siziliens.
Hinweis
Flugplan-, Hotel- und Programmänderungen bleiben vorbehalten.
(F=Frühstück, A=Abendessen)
Flug von Wien nach Neapel am Vormittag und Besuch der phlegräischen Felder rund um Pozzuoli westlich der kampanischen Hauptstadt. Hier im Solfatara-Krater sind einige Nebenphänomene vulkanischer Aktivität so präsent, dass viele lokale Bezeichnungen in die internationale Fachterminologie eingegangen sind (so etwa die rauchigen Fumarolen, die Schwefelausdünstungen als Solfataren). Pozzuoli hat auch der Pozzolan-Erde seinen Namen gegeben, durch vulkanische Aktivität gebrannte Erde, die sogar unter Wasser abzubinden vermag. Es war in römischer Zeit ein wichtiger, viel besuchter Hafenort. Davon zeugen noch das Amphitheater, eines der größten der römischen Welt, oder das Serapaeum, an dem durch geologische Bohrmuschellöcher das Auf und Ab der ganzen Gegend abzulesen ist. Baia war der Paradekurort Roms. Dort stehen einige der frühen römischen Kuppelbauten. Übernachtung am Fuße des Vesuvs in Torre del Greco.
Auffahrt auf den Vesuv und Führung an den Kraterrand. Bei klarem Ausblick ist das Panorama wunderschön und umfassend, eine der berühmtesten Küstenlandschaften der Welt (Sorrentiner Halbinsel, Capri, Kap von Misenum, Neapel und Hinterland) liegt einem zu Füßen. Am Nachmittag Besuch der durch Schlammlawinen untergegangenen Kleinstadt Herculaneum. Hier hat sich die Wohnhausarchitektur an vielen Stellen auch mit oberen Stockwerken erhalten. Der harte Schlamm hat auch Plünderern und Schatzsuchern nach der Katastrophe die Arbeit sehr erschwert; dadurch blieb Vieles besser erhalten als im bekannteren Pompei.
Pompei wird heutzutage noch immer und seit ein paar Jahren auch wieder intensiver ausgegraben. Was seit der Barockzeit bisher hat freigelegt werden können, hat unsere Kenntnis römischen Alltags und römischer Lebensweise extrem bereichert. Nirgendwo ist vom Stadtzentrum (Forum) über öffentliche Einrichtungen (Bäder, Theater, Arenen, Speiselokale) bis hin zu den Friedhöfen und Vorstadtvillen ein römisches Stadtensemble so gut und intensiv erfahrbar wie in Pompei. Nach einer ausführlichen Besichtigung kurze Fahrt zur sog. Villa der Poppea von Oplontis. Römische Luxusarchitektur bester Art und Ausführung; selbst Teile des Gartens und seiner Bepflanzung konnten hier rekonstruiert werden. Am Abend Einschiffung auf der Nachtfähre zu den äolischen Inseln.
Am Morgen Ankunft auf Stromboli und Spaziergang durch die Ortschaft. Wer möchte kann am Nachmittag die Wanderung zur Aussichtsplattform auf 400 m Höhe unternehmen mit schönem Ausblick auf die Vulkanflanke und das umgebende Meer. Bei Einbruch der Finsternis unternehmen wir eine Bootsfahrt, die mit Abstand von der Küste den Blick auf die Gipfelregion und das Glühen im offenen Krater erlaubt. Wir haben hier ein gewaltiges Massiv vor Augen, das sich über 926 Meter über den Meeresspeigel erhebt, unter diesem aber 3000 Meter tief wurzelt. Ein enormer Kegel, von dem wir nur die Spitze des Eis- bzw. hier besser: Feuerberges sehen. Der Kegelform verdankt die Insel auch ihren Namen, welcher sich von altgriechisch "rund" ableitet.
Fahrt mit der Fähre nach Lipari und Besichtigung der Altstadt des Hauptortes der Insel. Im Anschluss Besichtigung der Nachbarinsel Vulcano mit ihrem großen und kleinen Krater im Rahmen einer Panorama-Bootsfahrt. Vulcano wurde in der Vergangenheit immer wieder von explosiven Ausbruchsereignissen erschüttert und umgestaltet. Der letzte große Ausbruch war 1888 bis 1890 zu verzeichnen. Damals wurden zeitweise vulkanische Bomben mit bis zu 5 m Durchmesser durch die Luft geschleudert. Der Vulkan scheint sich derzeit wieder auf einen Ausbruch vorzubereiten. Übernachtung auf Lipari. Lipari ist wegen seiner Obsidianvorkommen eine schon in vorgeschichtlicher Zeit häufig besuchte Insel gewesen. Das vulkanische Glas war vor den Metallzeiten ein begehrter Rohstoff für Arbeitsutensilien, weil es sich durch muschelförmig-scharfkantigen Bruch und hohe Härte auszeichnet. Liparis Altstadt mit der Kathedrale San Bartolomeo und Burg hat sich aus späterer Epoche sehr gut erhalten.
Überfahrt nach Sizilien und Annäherung an den Ätna. An der Nordflanke haben sich in die Lavaströme die Wassermassen der lokalen Flüsse und Bäche tief eingeschnitten und bei Alcantara eine interessante Schluchtenlandschaft geschaffen. Am späteren Nachmittag Besichtigung Taorminas und seines landschaftlich so wundervoll eingebetteten römischen Theaters. Taormina ist als sehr wahrscheinlich griechische Gründung nach den punischen Kriegen von den Römern bzw. genauer der römischen Oberschicht als schöner Platz für einen Zweitwohnsitz entdeckt worden. An der damals aufgekommenen Beliebtheit des Platzes hat sich bis heute wenig geändert: zu schön die Lage, zu prächtig das Panorama - möchte man meinen. Touristische Begeisterung findet hier seit der Goethezeit viel Nahrung. Übernachtung in Giardini Naxos.
Auffahrt auf den Ätna und Ausflug in Kleingruppen mit Geländewagen und leichten Kurzwanderungen zu den Klein-Krater unterhalb der Gipfelregion (je nach aktueller Gefahrenstufe kann der Zugang kleinräumig beschränkt werden). Der Ätna ist mit ca. 3.369 m der Gigant unter Italiens Vulkanen. Geologisch betrachtet ist er als Schichtvulkan mit in etwa 100.000 Jahren eher jung. Aber majestätisch überragt er sein Umfeld. Wer seine oberen Abhänge besucht, der oder die wird neben dem detaillierten Einblick in den vulkanischen Formenschatz in Bezug auf Geomorphologie und Gestein zusätzlich auch mit einem unvergleichlich umfassenden Panorama belohnt.
Am Vormittag Besichtigung der Hauptstadt Ostsiziliens, der Heimat V. Bellinis, die sich durch Adelspaläste und barocke Straßen- und Platzgestaltung auszeichnet. Catania ist ähnlich Neapel eine Großstadt, die mit dem Vulkan hat müssen leben lernen. Lavazungen haben immer wieder das Stadtumland erreicht, Aschewolken gehen immer wieder auf die Stadt nieder. Am Nachmittag Transfer zum Flughafen und Beginn der Heimreise.
BUCHUNGSCODE: PNAPVU25
Teilnehmerzahl: 18 bis max. 24 Personen.
Nicht inkludiert: Trinkgelder, Versicherung