ITALIEN | Genova ‚La Superba‘ und die Vielfalt Liguriens

Dauer 6 Nächte
ab € 1270
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Die Faszination ligurischer Landschaft liegt im Gegensätzlichen. Der langen Reihe von Abhängen und Steilem trotzt flach das Meer mit Weite. Die See erschließt die Ferne, die Nähe zirkeln Berge und Täler ab. Solcher Kontrast ergänzt sich hier selten harmonisch. Die Apennin und Alpen verbindende Schwelle der ligurischen Berge vermittelt zum Hinterland des Piemont und der Lombardei und weiterführend zu den Alpenpässen. Fast am zentralsten Punkt der Großlandschaft, im Halbkreis des Küstengebirges etabliert sich über die Jahrhunderte vom Handel befeuert die Hauptstadt Genova, Genua. Als Zentrum einer Seerepublik ist sie immer mehr als die eigentliche Stadt. Sie sammelt, bindet und dominiert zunehmend die anderen ligurischen Gemeinden. Als Gegenspielerin Venedigs gewinnt sie über die Jahrhunderte vielerorts die Oberhand, sticht die Rivalin aus, so zum Beispiel im 13. Jh. in der Hauptstadt Konstantinopel nach der Restauration der byzantinischen Herrschaft und in dem für den Getreidehandel damals schon so wichtigen Schwarzmeer-Raum. Später wird sie zu einem der stärksten europäischen Partner der spanischen Habsburger (und mit diesen auch von der Hauptbühne des Weltgeschehens abtreten, auf Nebenschauplätze stolpern). Während die ‚Nebenbuhlerin‘ Venedig im Meer liegt, thront Genua darüber. Und Genua als landschaftlich- städtisches Geflecht hat immer wieder seine Besucher fasziniert: Karl V., seinen Sohn Phillip II., Rubens ganz besonders, Van Dyck, später Giuseppe Verdi. Die Musiker Niccolò Paganini und Fabrizio de Andre stammen aus Genua, ebenso der Politiker und Weltbürger Giuseppe Mazzini, ohne den die revolutionäre Geschichte Europas im 19. Jh. anders verlaufen wäre. Und in höchstem Maße hat der Genueser Christopher Columbus die Welt für seine Zeitgenossen verändert. In Genua entstand im Hafen der Trallaleru, die Polyphonie der Hafenarbeiter, und der Name des Hafens lebt in der Bezeichnung ‚Jeans‘ weiter, was zeigt, wie wichtig die Segelstoffe aus Genua früher einmal waren. Alles in allem: Genua war und ist eine ‚Herrliche‘, eine Superba - Francesco Petrarca sollte mit seinem frühen Urteil recht behalten.

 

Leistungen

  • An- und Abreise mit dem ÖBB-Nightjet (im 2er Liegewagen- oder Einzelabteil)
  • 4 Übernachtung im 4*-Hotel (Starhotel President, Genova Brignole oder ähnlich)
  • 4 x Frühstück im Hotel
  • 2 x Frühstück im Zugabteil
  • Eintritte (Casa di Cristoforo Colombo, Domschatz, Palazzi Rosso, Bianco, Spignola, Villa Doria, Lanterna, Museo Galata, Abtei San Fruttuoso)
  • öffentliche Verkehrsmittel laut Programm
  • Bootsfahrt San Fruttuoso - Portofino - Rapallo  
  • Kurtaxe
  • qualifizierte deutschsprachige Reiseleitung 
 

Reiseverlauf

Hinweis: Hotel- und Programmänderungen bleiben vorbehalten. (F=Frühstück)


 

Anreise mit dem Nachtzug aus Wien.
Ankunft am Vormittag in Genua. Besichtigung der Altstadt, der oberen Viertel Genuas. Besuch der Casa di Cristoforo Colombo und Spaziergang von der Porta Soprana zur Chiesa del Gesù (mit den berühmten Rubens-Altarbildern); Besichtigung des Doms San Lorenzo mit dem Domschatz und danach der einstigen Via Nuova, heutigen Via Garibaldi, der ‚Herrengasse‘ Genuas. Hier befindet sich ein weltweit einzigartiges Ensemble an Adelspalästen. Besuch der Palazzi Bianco, Rosso und Spinola - wichtige Baudenkmäler und Marksteine der Genueser Museumslandschaft.
Am westlichen Altstadtrand Genuas befindet sich die Villa Doria del Principe, einst viel besucht und bewundert (u.a. von Karl V.) ist sie heute eher ein Geheimtipp. Der Raffael-Schüler Perin del Vaga hat hier in einem großartigen Freskenzyklus wie Giulio Romano in Mantua den ‚modernen‘ römischen Stil einflussreich nach Norden vermittelt. Die Villa mit ihren Gärten könnte auch eines der Vorbilder für Maximilians II. Neugebäude bei Wien gewesen sein. Danach Besichtigung des Leuchtturms, der Laterna di Genova, des 77m hohen mittelalterlichen Weltwunders, und des Marine Museums Galata. Am späteren Nachmittag Spaziergang durch das mittelalterliche und frühneuzeitliche Hafenviertel (Palazzo S. Giorgio, Loggia die Mercanti, Doria-Wohnquartier).
Fahrt nach Camogli (wunderschönes Stadtensemble – urbs picta – am Meer). Fahrt mit dem Boot um die Punta Chiappa auf die Halbinsel von Portofino. Besuch der mittelalterlichen Abtei von S. Fruttuoso mit Gräbern der Familie Doria und von Portofino (Spaziergang zum Kap und Leuchtturm – landschaftlich malerischer Punkt). Die Bootsfahrt endet in Rapallo. Spaziergang durch Hafen und Stadt.
Fahrt in die Liguria Ponente nach Albenga. In der Antike war es die Hauptstadt der Ingauner, im frühen Mittelalter eine der bedeutendsten Städte Liguriens, und als solche fiel sie später der Expansion Genuas zum Opfer. Die einstige Bedeutung spiegelt das sehr schöne und gut erhaltene Ensemble der Altstadt wider (Baptisterium aus dem 5. Jh. n. Chr., Dom, Geschlechtertürme). Am Nachmittag Rückfahrt nach Genua.
Besuch des Cimiterio Monumentale von Staglieno, eines der weltweit aufwendigsten Friedhofsareale, bewundert von Kaiserin Elisabeth, Oscar Wilde und anderen prominenten Besuchern. Gegen Mittag Auffahrt mit dem Vorortzug zur Festung Forte Diamante (Stazione Campi, 30 min Kurzwanderung, 200 Höhenmeter); einer der höchsten Punkte im einst weltberühmten Festungsgürtel um Genua, wundervoller Ausblick. Am Abend Abreise mit dem Nachtzug von Genua.
Ankunft in der Früh in Wien
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Buchung

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